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Anleitung-Boot reparieren mit Polyesterharz oder Epoxidharz-Vorteile und Nachteile

Ein GFK-Boot (glasfaserverstärktes Boot) kann man sowohl mit Polyesterharz wie auch Epoxidharz reparieren. Die Vorteile und Nachteile von Bootsreparaturen mit Polyesterharz, oder Epoxidharz wollen wir hier kurz beleuchten. Desweiteren folgt eine kurze Anleitung für die Bootsreparatur.

Bei der Reparatur von einem Boot wählt man die unterschiedlichen Kunstharzsorten anhand einiger Kriterien. So sollte bei einem Boot aus Epoxidharz auch Epoxidharz für die Reparatur verwendet werden. Der Grund hierfür liegt darin, dass Polyesterharz auf einem Epoxidharzlaminat keine besonders gute Haftung aufweist. Grundsätzlich kann man von der Tatsache ausgehen, dass Epoxidharz sowohl auf einem Polyesterlaminat wie auch auf einem Epoxidlaminat haftet. Polyesterharz hingegen haftet am besten auf ein Polyesterharzlaminat, jedoch weniger gut auf einem Epoxidharzlaminat.

Epoxidharz besitzt darüber hinaus den Vorteil, dass es Osmosebeständig ist. Osmose ist eine Säure-Alkohol-Reaktion, welches bei Polyesterharz durch das Diffundieren von Wasser in das Laminat vonstattengeht. Dieser Prozess kommt bei Booten, die dauerhaft im Wasser liegen öfter vor, als bei Boote, die im Trockenen/außerhalb des Wassers gelagert werden. Osmose zeigt sich anhand von Blasen im Laminat und der Gelcoatschicht. Osmoseblasen beinhalten zumeist eine gelblich-bräunliche Flüssigkeit. Neuere und hochwertige Polyesterharze und die damit einhergehende Verarbeitungsverbesserung haben in den letzten Jahren zu einer signifikanten Reduktion von Osmoseschäden geführt. Heute kann man, Polyesterharz, eine gute Qualität vorausgesetzt, durchaus auch für Unterwasserbereiche verwenden. Epoxidharz bleibt jedoch erste Wahl bei der Reparatur von Osmose.

Bei der Reparatur eines Bootes kann man punktuell, oder flächig arbeiten. Das flächige Arbeiten setzt voraus, dass der Bootskörper nach dem Anschleifen und Reinigen mit einer flächigen Lage Verstärkungsfaser auf dem Bootskörper ausgebessert wird. Hier wird empfohlen, bei der Verwendung von Epoxidharz zu Glasfilamentgewebe zu greifen. Bei der Verwendung von Polyesterharz kann man sowohl mit Glasfasermatten als auch mit Glasfilamentgewebe arbeiten. Im Gegensatz zu Glasfilamentgewebe wird Glasfasermatte mit einem Binder zusammengehalten, der sich durch das Styrol im Polyesterharz löst.

Die punktuelle Reparatur erfolgt in Regel durch die Ausbesserung der beschädigten Stelle durch Auftrag von Verstärkungsfaser und Kunstharz.

Wie erfolgt nun die Reparatur? Zu Beginn sind die Schadstellen zu reinigen, die Schadhaften Teile zu entfernen und die Schadstellen zu reinigen. Ausgebrochene Stellen sollten gefüllt werden. Dies sollte Unterwasser nicht mit Polyesterspachtel erfolgen, da Polyesterspachtelmasse hygroskopisch wirken kann. Das Auffüllen schadhafter Stellen kann durch gefülltes Epoxidharz (bspw. durch Mikroglaskugeln, Glasfaserschnitzel oder Baumwollflocken), oder durch den Einsatz von Epoxidspachtel erfolgen. Nach dem Auffüllen der schadhaften Stellen wird die Stelle, oder das Boot laminiert. Dies kann mit Epoxidharz, oder Polyesterharz erfolgen. Nach dem Laminieren wird das Laminat entweder per Feinschicht, also Topcoat versiegelt, oder per Epoxidspachtel gespachtelt und lackiert.

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