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Glasfilamentgewebe - Wissenswertes über Glasfilamentgewebe

Glasfilamentgewebe sind Fasersysteme, die rechtwinklig ineinander gekreuzt „gewebt“ werden. Beim Weben werden durch parallele Fadenreihen kreuzende Fadenreihen hindurch gezogen. Die Grundfadenreihen werden „Kette“ und die kreuzenden Fadenreihen „Schuss“ genannt. Durch die Engmaschigkeit der Kette- und Schussreihen ergeben sich unterschiedliche Gewebearten. Die wichtigsten Bindungsarten von Glasfilamentgewebe / Glasgewebe sind Leinwandbindung, Köperbindung und Atlasbindung.

Glasfilamentgewebe kann sowohl mit Polyesterharz, wie auch mit Epoxidharz verarbeitet werden.

Das Glasfilamentgewebe in Leinwandbindung weist die engste Verkreuzung von Kette und Schuss auf. Das Muster dieses Glasfilamentgewebe erinnert an ein Schachbrett. Der Vorteil der Leinwandbindung liegt in ihrer hohen Verschiebefestigkeit. Nachteilig ist die geringe Drapierbarkeit dieses Gewebes. Empfehlenswert ist die Leinwandbindung bei Bauteilen mit geringer ausgeprägten räumlichen Struktur.

Das Glasfilamentgewebe in Köperbindung zeichnet sich dadurch aus, dass sie im Vergleich zur Leinwandbindung bei gegebener Kettenreihe weniger Schussreihen besitzt. Dadurch wird die Drapierbarkeit erhöht, während die Verschiebefestigkeit herabgesetzt wird. Empfehlenswert ist die Köperbindung bei Bauteilen mit mittlerer räumlicher Struktur.

Das Glasfilamentgewebe in Atlasbindung zeichnet sich dadurch aus, dass sie im Vergleich zur Köperbindung bei gegebener Kettenreihe weniger Schussreihen besitzt. Dadurch wird die Drapierbarkeit (im Vergleich zur Köperbindung) erhöht, während die Verschiebefestigkeit herabgesetzt wird. Empfehlenswert ist die Atlasbindung bei Bauteilen mit großer räumlicher Struktur und komplexer Geometrie.

Ein Nachteil von Glasfilamentgewebe liegt in der Ondulation. Ondulation ist die Welligkeit der Fasern. Da bei Glasfilamentgewebe die Fasern nicht unidirektional gestreckt liegen ist die Ondulation unvermeidlich. Eine zunehmende Ondulation mindert die Steifigkeit und Druckfestigkeit des Werkstücks. Eine Möglichkeit diesen Nachteil auszugleichen besteht in der Verwendung von Glasfasergelege in Kombination mit Glasfialementgewebe beim Laminataufbau. Ein solcher Laminataufbau kombiniert die Vorteile aus Glasfasergewebe und Glasfasergelege und wir gerne im Formenbau eingesetzt.

Bei Laminate mit Glasfilamentgewebe sollte ein spezieller Lagenaufbau eingehalten werden. So sollte die erste Lage in 0°-Winkel und die zweite Lage im 45°-Winkel laminiert werden. Die Dritte Lage sollte dann auf 90°-Winkel gesetzt werden. Sollten weitere Lagen zu laminieren sein, dann sollte die nächste Lage wieder im 90°- Winkel, dann 45°-Winkel, dann 0°-Winkel usw. laminiert werden. Diesen Aufbau nennt man einen symmetrischen Aufbau. Das Verhindert innere Spannungen im Laminat.

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